Graffitis – vom umstrittenen Kunstwerk zur allgemeinen Landplage.

Die Graffitikunst entstand erst in den siebziger Jahren, in den großen Metropolen der USA.

Sie gilt als eine der vielen Teilströmungen postmoderner Kunst. Aus einer rein subkulturellen Ausdrucksform entwickelte sie sich schnell auch zur anerkannten Museumskunst.

Heute gehören die Graffiti-Künstler eher jugendlichen Gruppierungen mit eigenen Gesetzen und Hierarchien an. In heimlicher Weise bringen diese ihre plakativen und oft comicartigen Darstellungen, bestehend aus dick umrandeten Figuren, Wörtern und Signets, an öffentlichen Wand- und Mauerflächen, U-Bahnen und -Stationen an. Ihre Autoren und Codes sind dabei zumeist nur Insidern bekannt.


Mittlerweile werden Graffitis auch als wichtiges Phänomen ursprünglicher Kreativität aber auch als Ausdruck von sozialem Unmut oder blinder Aggression verstanden. Die Geschädigten stehen dann ohnmächtig diesen Flegelwerken gegenüber.

Darüber hinaus kann man die meisten an Wänden und Mauerwerken gesprühten Graffitis kaum mehr als künstlerisch bezeichnen, weil viele Graffitisprayer das Sprühen nicht mehr als Quelle ihrer Kreativität begreifen, sondern vielmehr ihrer Zerstörungswut gegen öffentliches oder privates Eigentum freien Lauf lassen. Die ursprüngliche Idee des Graffiti als neuer subkultureller Ausdrucksform ist somit fast verschwunden.

Die vielen verschiedenen Stile und Ideen, die das Potenzial der ersten Sprayer in den frühen 70er Jahren ausmachten, haben sich in eine Art Uniformität verkehrt, die heutzutage eher langweilig und zerstörerisch wirkt als interessant und kreativ.


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